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                                                                                                   Freinsheim, November 2018

Liebe Freunde und Förderer des Schulhilfswerks,
sehr geehrte Damen und Herren!

  • Einen Schritt nach vorne gehen.
  • Zwischenzeitlich Erreichtes würdigen und wertschätzen.
  • Dadurch neue Zuversicht gewinnen, dass weiterer Fortschritt möglich ist.
  • Den nächsten Schritt beginnen.

Fast möchte man diese vier Prinzipien die „goldene Regel“ beim Bau, bei der Erneuerung und Sanierung oder bei der Erweiterung von Schulen in Afrika nennen. In den fünfeinhalb Jahrzehnten, in denen das Schulhilfswerk für Afrika Projekte auf dem Kontinent unterstützt hat, haben wir dies wieder und wieder erlebt.

Unsere Unterstützung war vor allem deshalb erfolgreich, weil wir bewusst immer schon bei diesem ersten Schritt zur Seite standen. Wo wir helfen konnten, haben wir dies getan, um vorhandene örtliche Kräfte zu stärken, um über die größten Hürden am Beginn eines Projekts hinweg zu helfen. Wir haben auch in dem Bewusstsein geholfen, dass wir uns damit in die – schwierige – Verantwortung begeben haben, dass es nach einem guten Beginn weitergeht und dass dabei vermutlich auch weiter unsere Hilfe benötigt wird. Ein Beispiel dafür, ganz aktuell, finden Sie im Kongo.

Noch vor wenigen Monaten waren es zwei Ruinen, die da auf dem Gelände des Institut Supérieur Technique (IST) de Boma standen. Die Oberschule verfügte zwar über ein großes Interesse seitens der Eltern und Schüler, dort eine Ausbildung zu beginnen. Woran es aber fehlte, das waren halbwegs funktionstüchtige Gebäude, um den Unterricht abzuhalten. Die Bilder auf dieser und der nächsten Seite zeigen, dass dank der finanziellen Unterstützung durch das Schulhilfswerk für Afrika pünktlich zum 15. Oktober 2018 die zwei neuen Hörsäle bereit gestellt werden konnten – dem Tag, an dem das neue Studienjahr 2018/19 begann.

Anfang Juli 2018 war der Bau noch im Zustand einer Ruine.

Die Studierenden haben die Gebäude „ordentlich und mit Freude und Genuss in Benutzung genommen“, berichtet der Schulleiter, Pfr. Prof. Dr. César Ndele Tsumbu, der uns mit zäher Beharrlichkeit um Unterstützung gebeten hatte – und mit der Zuversicht, wie sehr die Renovierung den Betrieb an der Schule beleben würde. Einmal mehr ist die Begeisterungs-fähigkeit zu bewundern, mit der in Afrika noch Fortschritte wahrgenommen werden, die hierzulande als Selbstverständlichkeit gelten.

Mit Hilfe des SHA komplett restaurierter Bau. Sicht von aussen und innen.

Nun, da die Renovation abgeschlossen ist, warten weitere Aufgaben: „Es fehlen allerdings noch die elektrische Installierung, der Anschluss ans Netz, und der zweite Farbenanstrich - geplant noch für die kommenden Wochen, so Gott will“, schreibt Direktor Tsumbu in seinem Rechenschaftsbericht, der uns vor kurzem erreichte. Insgesamt finden aber jetzt schon 200 (!) Schülerinnen und Schüler in den beiden Gebäuden Platz; noch auf altem Mobiliar, neues soll in Kürze angefertigt werden.

Und dann? Am Standort des IST stehen noch einige Bauten in Ruinen. Das jetzige Leitungsteam möchte sie schrittweise in drei bis maximal vier Jahren komplett restauriert haben, wenn es gelingt jedes Jahr drei Renovierungen in die Tat umzusetzen. Die Tatkraft, mit der diese Zielsetzung angegangen wird, ist bemerkenswert. Uns liegen Bilder vor, die zeigen, dass sofort nach Beendigung der kompletten Restaurierung, die das SHA bis zu 70 % finanziell unterstützt hat, schon das nächste Projekt begonnen wurde - trotz sehr geringer lokaler finanzieller Mittel. „Wir möchten damit drei weitere Räume zur Verfügung stellen“; kündigt Direktor Tsumbu an. „Einen Saal für das Anlernen und das Üben von Berufspraktiken für die Studierende der Krankenpflegewissenschaften; einen Saal für die Dozenten; und eine Werkstatt für das Anlernen und das Üben fachgerechter Verarbeitung und Konservierung von Lebensmitteln. Er ist für die Studierenden der Lebensmittelwissenschaft und -technologie vorgesehen.“

Die Kosten für diese Renovierung werden auf etwa 17.000 Euro geschätzt, von denen die Schule etwa 3.000 Euro in Eigenleistung aufbringen könnte. Für den Restbetrag sucht das IST Unterstützung. „Könnte uns das SHA nicht noch mal helfen ???“ fragt Direktor Tsumbu.

Nachdem wir uns der Verantwortung einmal gestellt und mit unserer Unterstützung schon einen Erfolg bewirkt haben, möchten wir Sie daher bitten, auch diesmal wieder gemeinsam mit dem Schulhilfswerk den nächsten Schritt zu gehen.

Womit wir beim zweiten Beispiel wären, einer geplanten Primary School in Iganga, einem Ort in Ost-Uganda. Schwester Harriet Nakirya von den „Little Sisters of St. Francis of Asis”, einem einheimischen Orden, der sich vor allem um die Armen und Hilfsbedürftigen kümmert. In der betroffenen Region sind Kinderarbeit, minderjährige Ehen, Drogengefahr an der Tagesordnung. Buben und Mädchen verlassen die Schulen früh, um dann ohne Arbeit und Aufsicht auf der Straße zu leben. Ihre Perspektiven bestehen einzig darin, als billige Arbeitskräfte der Zuckerindustrie zu enden.

Die Little Sisters wollen nun mit einer Primary School für Jungen den Grundstein dafür legen, dass mit einer guten Bildung eine alternative Chance für die künftigen Männer und Väter entsteht. Entsprechende Bemühungen bei Mädchen haben schon Erfolge herbeigeführt. Mit einem kleinen, angemieteten Klassenzimmer haben sie einen ersten Schritt dahin unternommen. Darin finden gerade einmal 35 Jungen Platz, die sich in der ersten Klasse befinden. Nun soll der Neubau eines Schulgebäudes Abhilfe schaffen, um ordentliche Lernbedingungen zu schaffen. Und Platz für die zweite Klasse, damit nächstes Jahr neue Schüler nachrücken können.

Von den erforderlichen gut 56.000 Euro für das gesamte Projekt, einer Schule mit sieben Klassen, wollen die Schwestern Geld und Arbeitskraft im Wert von 31.000 Euro selbst aufbringen. „Wir bitten Sie um eine Unterstützung von 25.000 Euro“, schreibt Schwester Harriet. Ein hoher Betrag, der über die Möglichkeiten des Schulhilfswerks hinausgeht, wenn wir nicht die Unterstützung für andere Projekte begrenzen wollen. Aber: Wir sind zu einer ordentlichen Beteiligung, etwa mit der Hälfte des benötigten Betrags bereit. Wohl wissend, dass auf diesen ersten Schritt in absehbarer Zukunft weitere folgen werden.

Sind Sie bereit, diesen Schritt mit uns zu gehen und einem hoffnungsfrohen Vorhaben in einer wenig gesegneten Gegend Ugandas die Hand zu reichen? Dann freuen wir uns darauf, wenn Sie mit Ihrer Spende zum Gelingen beitragen.

Darauf vertrauen zu können, dass Hilferufe nicht im luftleeren Raum ersticken, sondern bei wohlwollenden Menschen auf ein offenes Ohr stoßen – das ist ein kostbares Gut. Dass Sie zu diesen Menschen gehören und unsere Arbeit seit Jahren begleiten, ist für uns sehr wertvoll. Wir werden daher auch weiter sorgsam und behutsam mit den uns anvertrauten Mitteln umgehen und z.B. unseren Verwaltungs- und Werbeaufwand so gering wie möglich halten.

Sie können auch in Zukunft darauf vertrauen, dass von jedem gespendeten Euro ca. 96 Cent direkt an die unterstützen Projekte und Menschen in Afrika gehen.

Für Ihre Hilfe und Ihr Vertrauen bedanken wir uns von Herzen. Wir wünschen Ihnen und Ihren Angehörigen Gesundheit, Glück und Frieden. Die Weihnachtstage sollen Ihnen Freude bringen und der Aufbruch ins neue Jahr mit Gottes Hilfe gut gelingen!

Mit freundlichen Grüßen

Peter Gierlich, 1. Vorsitzender